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Deload im Training: Warum weniger manchmal mehr ist

  • Autorenbild: Lin ny
    Lin ny
  • 24. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Viele denken bei „Deload“ sofort an verlorene Zeit. Warum sollte man trainieren, wenn Gewicht und Intensität ohnehin minimiert werden müssen?


Doch genau da liegt der Denkfehler: Ein Deload ist keine Pause, die dich zurückwirft – sondern ein Werkzeug, das dich langfristig stärker macht.


Dein Körper kann nicht dauerhaft Vollgas geben. Muskeln, Gelenke, Nervensystem brauchen Phasen, um sich zu erholen und die Reize aus dem Training zu verarbeiten. 


Ein Deload gibt ihnen genau das: weniger Belastung, damit sie sich im Hintergrund reparieren, anpassen und stärker werden können.



Was bedeutet Deload im Training eigentlich?

Athletin beim Training

Ein Deload ist im Grunde nichts anderes als eine bewusste Reduzierung der Trainingsbelastung für eine bestimmte Zeit, meistens eine Woche. Du trainierst weiter, aber leichter: weniger Gewicht, weniger Volumen oder weniger Intensität.


Das Ziel ist nicht, dich zu schonen wie bei einer Verletzung, sondern den Körper aktiv zu entlasten, ohne komplett rauszugehen. So bleibst du in der Routine, lässt deinem Körper aber genug Luft, um sich voll zu regenerieren.



Warum ist ein Deload so wichtig für den Körper?

Athletin bei Burpees

Viele unterschätzen, was Training im Körper wirklich auslöst. Jede Einheit ist Stress – und zwar nicht nur für deine Muskeln, sondern für das ganze System. Ein Deload ist wichtig, weil er diesen Stress abfedert und deinem Körper Raum gibt, stärker zurückzukommen.



Regeneration für Muskeln und Sehnen


Beim Training entstehen unzählige kleine Mikrorisse in den Muskelfasern. Das ist normal – so funktioniert Muskelaufbau. Aber: Je länger du ohne Pause trainierst, desto weniger Zeit haben die Fasern, sich komplett zu reparieren. Die Folge sind nicht nur stagnierende Fortschritte, sondern auch ein höheres Risiko für Zerrungen oder Überlastungen. 


Ein Deload gibt Muskeln und Sehnen genau die Zeit, die sie brauchen, um die Reparaturarbeiten abzuschließen.



Gelenke und Bänder entlasten


Auch wenn man es nicht sofort merkt: Gelenke, Bänder und Knorpel kriegen bei jeder schweren Wiederholung ordentlich Druck ab. Im Alltag machen sie stillschweigend ihren Job – aber irgendwann summiert sich die Belastung. 


Mit einem Deload reduzierst du die Last, ohne die Bewegung komplett rauszunehmen. Deine Strukturen können sich erholen, bevor sie wirklich „Alarm“ schlagen.



Anpassungsprozesse ermöglichen


Training ist ein Reiz, aber die Anpassung passiert in der Erholung. Dein Körper braucht Phasen, in denen er den Trainingsstress verarbeiten kann, um stärker, schneller oder ausdauernder zu werden. Ohne diese Phasen staut sich der Stress nur an – und statt stärker zu werden, wirst du irgendwann schwächer. 


Ein Deload sorgt dafür, dass die Anpassung wirklich durchläuft.



Verletzungen vorbeugen


Viele Verletzungen entstehen nicht von jetzt auf gleich, sondern sind das Ergebnis von zu viel, zu lange, ohne Pause. Der Rücken zwickt, die Schulter schmerzt, das Knie meldet sich – all das sind Warnsignale.


Mit regelmäßigen Deloads kannst du verhindern, dass aus kleinen Warnungen echte Probleme werden.


Kurz gesagt: Ein Deload ist wie ein Reset-Knopf für deinen Körper. Er hilft dir nicht nur, Schmerzen und Verletzungen zu vermeiden, sondern stellt auch sicher, dass du deine Trainingsreize wirklich in Fortschritt umwandelst.



Welche mentalen Vorteile bringt ein Deload?

Es geht beim Training nicht nur um Muskeln. Dein Kopf trainiert immer mit. Dauernd ans Limit zu gehen, kann mental deshalb genauso ermüdend sein wie körperlich.


Ein Deload gibt dir die Chance, den Druck rauszunehmen. Keine PRs jagen, keine Maximalgewichte, einfach mal leichter bewegen. Viele berichten, dass sie nach einer Deload-Woche wieder mit richtigem Hunger ins Training zurückkommen. Und genau das ist ein riesiger Vorteil: Motivation ist genauso wichtig wie physische Kraft.



Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Deload?

Athlet bei Sit-ups

Das ist wahrscheinlich die wichtigste Frage überhaupt: „Woher weiß ich eigentlich, dass ich eine Deload-Woche brauche?“ Die Antwort ist: Es hängt davon ab, wie du trainierst – und wie gut du auf deinen Körper hörst.


Geplante Deloads


Viele Trainingspläne arbeiten von Anfang an mit festen Deload-Wochen. Typisch ist ein Rhythmus von alle 4–8 Wochen: drei bis sieben harte Wochen Training, dann eine Woche mit reduzierter Belastung. So stellst du sicher, dass du nie so lange Vollgas gibst, bis der Körper dich zum Stopp zwingt.



Ungeplante Deloads – wenn dein Körper das Kommando übernimmt


Auch ohne Plan kannst du merken, dass es Zeit wird, runterzufahren. Klassische Anzeichen:


  • Gewichte, die sonst „locker“ gingen, fühlen sich plötzlich bleischwer an.

  • Du schläfst schlecht oder fühlst dich ständig müde.

  • Kleine Wehwehchen tauchen auf (Schulter, Knie, Rücken zwickt).

  • Deine Motivation ist im Keller, du hast keinen Bock auf Training.


Wenn mehrere dieser Punkte zusammenkommen, ist das ein ziemlich klarer Hinweis: Dein Körper braucht eine Pause.



Besondere Situationen


Manchmal ist ein Deload auch sinnvoll, ohne dass du völlig platt bist. Zum Beispiel nach einem Wettkampf, nach einer besonders stressigen Phase im Job oder wenn du krank warst. Hier hilft dir eine Deload-Woche, wieder in den Rhythmus zu kommen, ohne dich sofort zu überfordern.



Wie gestalte ich eine Deload-Woche konkret?


Ein Deload bedeutet nicht, dass du eine Woche lang die Füße hochlegst und gar nichts machst. Im Gegenteil: Du bleibst aktiv, aber in einer abgeschwächten Form. Ziel ist es, den Trainingsstress zu reduzieren, ohne komplett aus der Routine zu fallen.


1. Gewicht reduzieren


Die einfachste Variante: Du machst dieselben Übungen wie sonst, aber mit 50–60 % deines normalen Gewichts.


  • Beispiel: Wenn du normalerweise 100 kg Kniebeugen trainierst, gehst du im Deload auf 50–60 kg.

  • Vorteil: Du behältst die Bewegung im Körper, entlastest aber Muskeln, Gelenke und Nervensystem.


2. Volumen runterfahren


Du kannst auch weniger Sätze und Wiederholungen machen.


  • Statt 5 Sätzen Bankdrücken machst du nur 2–3.

  • Statt 10 Wiederholungen pro Satz gehst du auf 6–8.


Das reicht, um aktiv zu bleiben, ohne die volle Belastung.


3. Intensität anpassen


Kein Training bis ans Muskelversagen, keine PRs, keine „All-out“-Workouts. Alles läuft kontrolliert und technisch sauber. Dein Fokus liegt nicht auf „schwer“, sondern auf „sauber“.


4. Alternative Schwerpunkte setzen


Ein Deload ist die perfekte Gelegenheit, Dinge zu tun, die sonst oft zu kurz kommen:


5. Aktive Erholung einbauen


Ein Deload heißt nicht, dass du dich auf die Couch fesselst. Leichte Cardio-Sessions, Spaziergänge, Schwimmen oder lockeres Radfahren halten dich in Bewegung und unterstützen die Regeneration.



Was passiert mit meiner Fitness während eines Deloads?

Athletin mit einer Langhantel

Das größte Vorurteil gegen Deloads lautet: „Wenn ich eine Woche leichter trainiere, verliere ich meine Fortschritte.“ Diese Angst ist verständlich – aber völlig unbegründet.


Denn: Muskeln verschwinden nicht über Nacht. Sie sind nicht so fragil, wie viele denken. Dein Körper baut sie nicht in ein paar Tagen ab, nur weil du das Gewicht reduzierst. Ein Muskelabbau passiert erst nach längerer Inaktivität – und selbst dann langsamer, als man glaubt. Eine Woche Deload reicht nicht aus, um deine Gains zu verlieren.


Ein Deload ist wie ein Reset-Knopf. Dein Körper nutzt die reduzierte Belastung, um kleine Schäden zu reparieren, die sich über Wochen angesammelt haben. Nervensystem, Gelenke, Muskeln – alles bekommt die Chance, sich zu erholen. 


Die Folge: Du gehst nach der Deload-Woche wieder mit mehr Power ins Training. Viele merken sogar, dass sie danach mehr Gewicht bewegen oder bessere Leistungen abrufen können.



Deload als Schlüssel für langfristigen Erfolg


Ein Deload ist kein Rückschritt, sondern ein Turbo. Du trainierst nicht weniger, weil du schwach bist, sondern weil du stark bleiben willst.


Wenn du langfristig Fortschritte machen willst, muss verstehen: Training + Erholung = Wachstum. Und Erholung bedeutet nicht nur Schlaf oder Ruhetage – sie bedeutet auch Phasen, in denen du bewusst runterfährst.


Also: Sieh Deloads nicht als verlorene Zeit, sondern als Investition in deine langfristige Fitness. Dein Körper wird es dir danken.

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